MRSA-Screening
Das MRSA-Screening ist ein wichtiges Instrument des modernen Hygienemanagements. Es dient dazu, Träger:innen von multiresistenten Keimen frühzeitig zu erkennen
und Infektionsketten zu unterbrechen.
Gerade in der modernen Wundversorgung und im Klinikalltag ist es für die Patientensicherheit und die Therapieplanung von zentraler Bedeutung.
MRSA-Screening: Ablauf, Bedeutung & Stellenwert in der Wundversorgung
Das MRSA-Screening ist ein standardisiertes Verfahren zur Erkennung von Methicillin-resistentem Staphylococcus aureus (MRSA). Diese Bakterien gehören zu den multiresistenten Erregern (MRE) und stellen ein erhebliches Risiko für Patientinnen und Patienten dar, da sie nur schwer therapierbar sind. Das Screening zielt darauf ab, MRSA-Träger:innen frühzeitig zu identifizieren und gezielte Hygienemaßnahmen einzuleiten, insbesondere in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und bei der Wundversorgung.
Wie funktioniert das MRSA-Screening?
Für das Screening werden Abstriche von den typischen Besiedelungsorten entnommen.
- Nase und Rachen.
- Hautfalten oder der Leistenbereich.
- Chronische Wunden oder Kathetereinstichstellen.
Der Essener Kreisel ist eine bewährte Methode für Wundabstriche, da er durch seine spiralige Form das Keimspektrum umfassend erfasst. So wird die Wahrscheinlichkeit erhöht, auch MRSA sicher nachzuweisen.
Warum ist ein MRSA-Screening wichtig?
- Frühzeitige Erkennung: MRSA-Träger:innen können identifiziert werden, bevor es zu schweren Infektionen kommt.
- Hygienemanagement: Infektionsketten in Kliniken und Pflegeheimen können verhindert werden.
- Therapieoptimierung: Antibiotika können zielgerichtet eingesetzt werden, wodurch Resistenzen vorgebeugt wird.
- Patientensicherheit: Dies ist besonders wichtig bei Operationen, chronischen Wunden oder bei immunsupprimierten Patient:innen.
Wer sollte gescreent werden?
✔️ Patient:innen mit chronischen Wunden
✔️ Bewohner:innen von Pflegeeinrichtungen
✔️ Personen mit häufigen Krankenhausaufenthalten
✔️ Patient:innen vor größeren Operationen
✔️ Kontaktpersonen von MRSA-positiven Fällen
Gut zu wissen
🟣 Das Screening ist schmerzfrei und erfolgt durch einfache Abstriche.
🟣 Ein negatives Ergebnis bedeutet, dass aktuell keine Besiedelung nachweisbar ist.
🟣 Bei positivem Befund wird eine Sanierung (Dekolonisation) eingeleitet – z. B. mit speziellen Nasensalben, antiseptischen Waschlösungen und gezielten Hygienemaßnahmen.
Für Patient:innen
erklärt
MRSA sind Bakterien, die gegen viele Antibiotika unempfindlich sind und daher nur schwer zu behandeln sind. Um eine Ansteckung oder Ausbreitung zu verhindern, wird ein Screening durchgeführt. Dabei entnimmt das medizinische Personal Abstriche, beispielsweise aus der Nase, dem Rachen oder einer Wunde.
Das ist schnell, schmerzfrei und liefert wichtige Informationen. Sind MRSA vorhanden, können gezielt Hygienemaßnahmen eingeleitet werden, um die Bakterien wieder loszuwerden – etwa spezielle Waschlösungen oder Salben. So wird nicht nur die eigene Gesundheit geschützt, sondern auch die von Mitpatient:innen, Angehörigen und Pflegepersonal.
👉 Merksatz für Patient:innen: „Ein kurzer Abstrich schützt viele – und hilft, die richtige Behandlung zu finden.“
Häufige Fragen
zum MRSA-Screening (FAQ)
MRSA steht für „Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus”. Dabei handelt es sich um Bakterien, die gegen viele gängige Antibiotika resistent sind und schwere Infektionen verursachen können.
Es werden Abstriche aus der Nase, dem Rachen, den Hautfalten oder von chronischen Wunden entnommen. Diese werden im Labor auf MRSA untersucht.
Weil herkömmliche Antibiotika oft nicht mehr wirken. Eine frühzeitige Diagnose ist entscheidend, um eine gezielte Therapie einzuleiten.
Durch eine Sanierung mit antiseptischen Maßnahmen (z. B. Haut- und Nasendesinfektion) sowie durch spezielle Antibiotika, falls nötig.
Quellen:
- Robert Koch-Institut (RKI). Hygienemaßnahmen bei MRSA-Trägern im Krankenhaus. Empfehlung der KRINKO. Bundesgesundheitsblatt 2014.
- Initiative Chronische Wunden e. V. (ICW). MRSA in der Wundversorgung – Definition, Screening, Hygienemaßnahmen. 2023. Zugriff am 23. August 2025.
- Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH). Leitlinien MRSA-Screening und -Sanierung. 2022.
- European Wound Management Association (EWMA). Antimicrobial Stewardship and Screening in Wound Care. Positionspapier, 2021.