Fallbeispiel Kaltplasmatherapie
in der Wundversorgung – Infektionskontrolle im Fokus

Hinweis: Im folgenden Beitrag finden Sie Fotos einer Wundbehandlung. Diese können für manche Betrachter:innen belastend wirken.

Chronische Wunden mit hoher Keimbelastung stellen Fachkräfte und Betroffene gleichermaßen vor enorme Herausforderungen. Das vorliegende Fallbeispiel zeigt, wie sich Kaltplasma gezielt einsetzen lässt, um Infektionen zu kontrollieren, Antibiotikatherapien zu vermeiden und die Versorgung nachhaltig zu verbessern.

Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

Chronische Wunden sind nicht nur medizinisch herausfordernd, sondern belasten auch das tägliche Leben der Betroffenen und ihrer Angehörigen erheblich. Eine fachlich fundierte, praxisnahe und auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmte Versorgung ist daher von entscheidender Bedeutung. Genau dafür stehen unsere Wundmanager:innen bei OPED Wundversorgung.

Bevor wir Ihnen im folgenden Fallbeispiel zur Kaltplasmatherapie zeigen, möchten wir Ihnen unsere Kollegin Nina Dorn kurz vorstellen. Als Wundmanagerin ist sie in der Region um Nürnberg und dem Nürnberger Land unterwegs und unterstützt Patient:innen, Angehörige sowie Pflegeeinrichtungen / Pflegedienste mit ihrer langjährigen Erfahrung.

2. Unsere Wundexpertin: Nina Dorn

Nina Dorn ist zertifizierte Wundmanagerin nach Kammerlander und arbeitet seit über 15 Jahren mit Leidenschaft in der modernen Wundversorgung. Nach ihrer Tätigkeit als examinierte Krankenschwester bringt sie heute ihre umfassende Erfahrung und Expertise im Außendienst von OPED Wundversorgung ein.

Bei uns begleitet Sie Patient:innen, Angehörige und Fachkräfte bei komplexen Versorgungssituationen, koordiniert die Abläufe zwischen allen Beteiligten und setzt dabei auch innovative Methoden wie die Kaltplasmatherapie in der Praxis ein.

Ihr Ziel ist eine sichere, leitliniengerechte Versorgung, die nicht nur Wunden behandelt, sondern auch die Lebensqualität der Betroffenen verbessert.

Unsere Kollegin Nina Dorn, zertifizierte Wundmanagerin nach Kammerlander - sitzend im Auto und lächelnd in die Kamera.

3. Warum dieses Fallbeispiel wichtig ist

Chronische und infizierte Wunden stellen Fachkräfte und Patient:innen oft vor große Herausforderungen. Wenn herkömmliche Maßnahmen wie Verbandwechsel, Antiseptika oder Antibiotika an ihre Grenzen stoßen, sind innovative Ansätze gefragt.

Kaltplasma ist eine moderne, wissenschaftlich belegte Methode, um Keime effektiv zu reduzieren und die Infektionskontrolle zu sichern. Der nachfolgende Fall zeigt, wie unsere zertifizierte Wundmanagerin nach Kammerlander Nina Dorn Kaltplasma gezielt eingesetzt hat, um eine Keimreduktion zu erreichen und eine endlose Antibiotikagabe zu vermeiden.

4.Ausgangssituation

Der Patient, 80 Jahre alt und mit einer langen medizinischen Vorgeschichte (u. a. Kolonkarzinom, Chemotherapie, mehrere Operationen mit Revisionslaparotomien), litt an chronischen Ulzerationen der Bauchwand. Trotz intensiver Versorgung mit unterschiedlichen Wundauflagen war die Situation unbefriedigend: starke Exsudation, häufige Verbandwechsel und vor allem eine anhaltend hohe Keimbelastung der Wunden. Antibiotika und lokale Antiseptika brachten keine nachhaltige Besserung.

5. Therapieentscheidung: Warum Kaltplasma?

Die Wundsituation war stabil, aber durch die persistente Infektion mit Keimnachweis geprägt. Ziel der Behandlung war deshalb nicht in erster Linie eine Wundverkleinerung, sondern eine nachhaltige Reduktion der Keime – um Folgeinfektionen und erneute systemische Antibiotikatherapien zu vermeiden.

Die Entscheidung für Kaltplasma fiel, weil:

  • Antibiotika und Antiseptika keine Besserung gebracht hatten,
  • die Wunde stark keimbelastet war,
  • die Methode schmerzfrei und nebenwirkungsarm anwendbar ist.

6. Ablauf der Kaltplasma-Behandlung

Die Therapie erfolgte mit einem PlasmaDerm-Gerät. Jede Wundregion wurde dabei für ca. 90 Sekunden mit dem Plasmakopf behandelt. Die Anwendung war unkompliziert, allerdings zeigte sich eine kleine praktische Herausforderung: Der Spacerkopf saß relativ locker und konnte gelegentlich verrutschen.
Auch das pfeifende Geräusch des Geräts irritierte zu Beginn. Dennoch war die Behandlung für den Patienten völlig schmerzfrei und problemlos umsetzbar.

Diese Wahrnehmung beschreibt jedoch die individuelle Erfahrung des Patienten und kann von anderen Betroffenen unterschiedlich empfunden werden.

Kaltplasmatherapie wird bei einem Patienten, durch zwei Personen, Angehörige und vom Pflegedienst am Bauch durchgeführt.

7. Ergebnisse & Verlauf

Nach einer achtwöchigen Testphase konnten die Keime im Abstrich vollständig eliminiert werden – ein zentraler Erfolg für den Patienten, der über das negative Abstrichergebnis sehr erleichtert war.

Eine Verkleinerung der Wundfläche konnte zwar nicht erreicht werden, doch das Ziel, die Infektionskontrolle zu sichern, wurde klar erreicht. Damit konnte eine weitere dauerhafte Antibiotikatherapie vermieden werden.

Zusatz zur Behandlung: Um die bisher erzielten Ergebnisse beizubehalten hat der Patient sich dazu entschieden das Plasma-Gerät zu kaufen – nach Rücksprache mit allen Beteiligten. Durch die verlängerte Anwendung konnte im weiteren Verlauf eine kleine Heilungstendenz an einigen Wunden erzielt werden.

8. Wissenschaftlicher Kontext

Die S2k-Leitlinie „Rationaler therapeutischer Einsatz von kaltem physikalischem Plasma in der Humanmedizin“ (AWMF, 2024) betont die Wirksamkeit von Kaltplasma bei chronischen, infizierten Wunden. Auch Studien und Praxisberichte zeigen: Besonders bei stagnierenden oder infizierten Wunden kann Kaltplasma die mikrobielle Last effektiv senken und so die Bedingungen für eine bessere Versorgung schaffen. PlasmaDerm ist speziell für den ambulanten Einsatz zugelassen – ein Vorteil für die Versorgung im häuslichen Umfeld.

9. Praxisrelevanz & Lessons Learnd

Dieser Fall zeigt, dass Kaltplasma nicht immer die sofortige  Heilung einer chronischen Wunde bewirkt, aber in bestimmten Situationen – etwa in palliativen Verläufen – ein entscheidendes Therapieziel erfüllen kann: Keimreduktion.
Für die Praxis bedeutet das:

  • Kaltplasma ist einfach anzuwenden und lässt sich in bestehende Versorgungskonzepte integrieren.
  • Pflegekräfte und Wundmanager:innen profitieren von einem wirksamen Instrument zur Infektionskontrolle.
  • Patient:innen erleben die Behandlung als schmerzfrei und positiv.

10. Fazit & Ausblick

Kaltplasma ist keine „Wundermethode“, aber eine wertvolle Ergänzung in der modernen Wundversorgung – vor allem dann, wenn klassische Maßnahmen nicht mehr greifen. In diesem Fall stand die Keimreduktion als Therapieziel im Vordergrund – und wurde erfolgreich erreicht. Damit konnte eine dauerhafte Antibiotikatherapie vermieden und die Lebensqualität des Patienten verbessert werden.

Unsere OPED-Wundmanagerin Nina Dorn zeigt mit diesem Beispiel, dass Kaltplasma ein praxisnahes, innovatives Werkzeug ist, das auch in komplexen Versorgungsrealitäten einen echten Unterschied machen kann.

Ist Kaltplasma eine Option
für Ihre Versorgung?

Gemeinsam klären wir, ob Kaltplasma für Ihre Patient:innen geeignet ist. Unsere spezialisierten Wundexpert:innen stehen Ihnen vor Ort zur Seite und arbeiten eng mit Ihrem Team zusammen.

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Quellen:

  • Gemeinsamer Bundesausschuss (G-BA). Erprobungs-Richtlinie zur Kaltplasmabehandlung bei chronischen Wunden – Zusammenfassende Darstellung (ZD). Beschluss vom 16. Februar 2023. Zugriff am 22. August 2025. https://www.g-ba.de/downloads/40-268-9295/2023-02-16_Erp-RL_Kaltplasmabehandlung-bei-chronischen-Wunden_ZD-Anlage.pdf.
  • AWMF – Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften. Rationaler therapeutischer Einsatz von kaltem physikalischem Plasma in der Humanmedizin. S2k-Leitlinie 007-107. Zugriff am 22. August 2025. https://register.awmf.org/assets/guidelines/007-107l_Rationaler-therapeutischer-Einsatz-von-kaltem-physikalischem-Plasma_2024-08-verlaengert.pdf.